Lezing | Translokalität und Mehrsprachigkeit. Die deutsch-namibische Diaspora in Deutschland
Veranstaltung des Duitsland Instituut Amsterdam |
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Datum: | Mittwoch 16 März 2022 um 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr |
Ort: | Online |
Zugang: | via Zoom |
Promovendus en docent Duitse taal en cultuur Henning Radke (DIA) geeft vanuit Zuid-Afrika de lezing Translokalität und Mehrsprachigkeit. Die deutsch-namibische Diaspora in Deutschland.
Deutschsprachige Namibier: innen verfügen nicht nur über ein besonderes Sprachrepertoire, das
neben Standarddeutsch im Allgemeinen zumeist Englisch, Afrikaans und die namibiaspezifische Non-Standard-Varietät Namdeutsch umfasst. Durch ihre Mobilitätsbereitschaft sind
sie gleichzeitig Teil eines weltweiten Sozialnetzwerkes und eröffnen somit neue Perspektiven
für die germanistische Sprachinselforschung. Diese Disziplin untersucht traditionell lokale und
regionale Dynamiken extraterritorialer Varietäten des Deutschen. Doch was passiert, wenn eine Varietät wie das Namdeutsche in andere Länder gelangt und Teil eines weltumspannenden
Netzwerkes wird? Welche Bedeutungsdiversifizierung erfahren die zuvor lokalspezifischen
Sprachpraktiken?
Der Vortrag nähert sich diesen Fragen, indem er das Mehrsprachigkeitsverhalten innerhalb der deutsch-namibischen Diaspora in Deutschland untersucht. Hierdurch führt er den Begriff der Translokalisierung in die germanistische Sprachinselforschung ein: Er verschiebt die Perspektive von lokalen hin zu translokalen Dynamiken. Im Mittelpunkt stehen dabei die globale Bewegung, Kombination und Umgestaltung sprachlicher Ressourcen in computer-vermittelter Kommunikation (CMC) sowie in face-to-face Interaktionen (FTF). Die deutsch-namibische Diaspora ist hierfür besonders geeignet, da ihre Mitglieder beide Kommunikationsformen kontinentalübergreifend verwenden. Somit kann sprachliche Variation nicht nur anhand traditioneller Variablen wie
Alter, Geburtsort und Geschlecht untersucht werden, sondern auch in Hinblick auf
Mehrsprachigkeit und Multimodalität. Die Analyse stützt sich auf CMC-basierte Korpusdaten
in sozialen Medien und auf teilnehmende Beobachtung in FTF-Umgebungen. Sie kombiniert
hierdurch Korpuslinguistik mit ethnographischen Methoden und ist als Fallstudie im Rahmen
eines Dissertationsprojektes angelegt, das den Mehrwert methodischer Triangulation für die
Soziolinguistik thematisiert.
De lezing is te volgen via Zoom: https://uct-za.zoom.us/j/98320222887?pwd=ZzhCV25tcGE3L0RNYTMvd2FINEZudz09.
Meeting ID: 983 2022 2887, Passcode: 023176.