Das Thema
Achtergrond - 3 april 2009
Gibt es eine Zukunft für das Rheinland in Europa?
Hintergrund
Mit der fortschreitenden Internationalisierung von Geld, Arbeit und Kultur hat die Frage 'Wie viel Moral verträgt der Markt' eine erneute Dringlichkeit erhalten. Eine Mittelschicht, die sich durch die Tatkraft der Chinesen und Japaner bedroht fühlt; eine wirtschaftliche Elite, die von angloamerikanischen Investoren unter Beschuss genommen wird; ein Staat, der immer weniger Einfluss auf Unternehmen und den Arbeitsmarkt hat; eine Wählerschaft, die auf die Sicherheiten von Früher zurückgreift um den Unsicherheiten von Heute entgegenzuwirken. Die Finanzkrise, die seit dem Herbst 2008 wütet, hat dazu geführt, dass die Zukunft noch unsicherer geworden ist.
Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Frage nach der Tragbarkeit der typisch europäischen Lösung für das Problem von Markt und Moral im Kontext der fortschreitenden Internationalisierung erneut auf die politische Agenda gesetzt wurde. Kann die „Rheinische“ wirtschaftliche Tradition von Deutschland und den Niederlanden als Fundament für einen neuen europäischen Kapitalismus dienen?
In einer Reihe von Debatten zwischen deutschen und niederländischen Wissenschaftlern und Unternehmern wollen wir uns mit der Tragbarkeit dieser europäischen Lösung auseinandersetzen. In welchem Maß können Lehren aus den Erfahrungen beider Länder mit der freien Marktwirtschaft gezogen werden? Einerseits gelten die Niederlande als größte transatlantische Wirtschaft im europäischen Raum, andererseits leidet besonders Deutschland unter den scharfen politischen Auseinandersetzungen zu der Frage, wieviel Spielraum dem atlantischen Kapitalismus gelassen werden soll und welche Bedeutung dies für die Integrität der sozialen Marktwirtschaft hat, die Deutschland in der Nachkriegsgeschichte nicht zum Vorteil ausgelegt wurde. Sehen Topmanager und Entscheidungsträger beider Länder eine Zukunft für das europäische Modell der sozialen Marktwirtschaft?
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