Jahresbericht 2020:

Das Institut

Das Institut
© DIA

Die Stiftung Duitsland Instituut (DIA) an der Universität von Amsterdam, ist das nationale Kompetenzzentrum des kontemporären Deutschlands im europäischen Kontext auf den Gebieten Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Stiftung wurde im Jahr 1996 gegründet und will einen Beitrag zur Intensivierung der Beziehungen zwischen den Niederlanden und Deutschland auf den Gebieten Bildung, Kultur und Wissenschaft leisten.

Mit Veranstaltungen, Seminaren und Lesungen, sowie Informationsangeboten auf der Website duitslandinstituut.nl richtet das Institut sich an ein breites, niederländisches Publikum. Interesse an und Wissen über das moderne Deutschland werden auf diese Weise breit gefördert. Besondere Aufmerksamkeit schenkt das DIA dem Sekundarunterricht. Es setzt sich dafür ein, die Position des Faches Deutsch zu verbessern und das Wissen über die deutsche Sprache und Kultur zu vertiefen. Zu diesem Zweck startet das DIA zusätzliche Initiativen, um dem Lehrermangel im Fachbereich Deutsch entgegenzuwirken. Das ‘Duitslanddesk‘ des DIA stimuliert die Mobilität von Studenten und Forschern nach Deutschland.

 

Kodex gute Unternehmensführung - Code Goed Bestuur

Das DIA hat einen Kodex gute Unternehmensführung (Code Goed Bestuur). Dieser Kodex wurde am 13.Dezember 2019 durch den Vorstand aktualisiert und vom Aufsichtsrat des DIA geprüft und anerkannt. Der Kodex basiert auf dem 'Code Goed Bestuur Universiteiten 2019' und ist speziell auf die verwaltungstechnische und organisatorische Arbeitsweise des DIA abgestimmt.

Das DIA unterschreibt zudem die acht Prinzipien des Governance Code Cultuur (2019). Der Kodex gute Unternehmensführung (Code Goed Bestuur) ist als Grundsatz-Kodex aufgestellt und ist kein Regel-Kodex. Im Jahr 2020 wurde von dem Kodex nicht abgewichen.

 

Team & Abteilungen

Innerhalb des DIA stimulieren wir den Austausch und die gegenseitige Unterstützung zwischen Abteilungen und Kolleg*innen. Bei Veranstaltungen oder Kampagnen zur Förderung deutscher Sprachkenntnisse in den Niederlanden wird eng zusammengearbeitet. Unsere Gastwissenschaftler*innen werden so viel wie möglich bei öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt. Bei Forschungsprojekten widmen wir dem Erkenntnistransfer besondere Aufmerksamkeit.

Das DIA hat folgende Abteilungen bzw. Aktivitätsbereiche:

  • Akademische Bildung & Forschung (inkl. dem Programm Graduiertenkolleg) Sekundarunterricht und Lehrerausbildung
  • Breite öffentliche Funktion: Öffentlichkeitsarbeit & öffentliche Veranstaltungen und das redaktionelle Duitslandweb
  • Duitslanddesk
  • Vorstand/Management

Nachfolgend geben wir eine Übersicht über die Aktivitäten im Jahr 2020. Alle Aktivitäten des Jahres 2020 sind in der Aktivitäten-Übersicht zu finden.

 

Akademische Bildung und Forschung 

Impulse für und Unterstützung von universitärer Bildung & Forschung

Die Wissenschaftle*iInnen beschäftigen sich in ihren Forschungsprogrammen vor allem mit der Geschichte, Politik, Gesellschaft und Kultur des zeitgenössischen Deutschlands.

Mitarbeiter*innen laden im Rahmen des Graduiertenkollegs regelmäßig (inter-)nationale Expert*innen und Doktorand*innen ein, die sich in ihren Forschungen mit Deutschland beschäftigen.

Die Wissenschaftler*innen des DIA beteiligen sich an den Bachelor- und Masterstudiengängen, unter anderem im Fachbereich Duitslandstudies an der Universität von Amsterdam (UvA). Auf diese Weise hat das DIA die Möglichkeit in den Studiengängen inhaltliche Akzente zu Deutschland zu setzen und kann Studierende dazu motivieren, deutsche Themen in ihrem (weiterführenden) Studium zu wählen.

Direktor Prof. Dr. Ton Nijhuis ist Professor an der Fakultät für Geisteswissenschaften (Abteilung MVTC, deutsche Sprache und Kultur). Er ist zudem als Professor bei der Fakultät für Gesellschafts- und Verhaltenswissenschaften (Abteilung Politikwissenschaft) der UvA tätig. Nijhuis leitet das Institut und die Forschungsabteilung. Daneben begleitete er im Jahr 2020 sieben Promotionsprogramme.

Das Programm des Masters Duitslandstudies (Abteilung Geschichte) wird von DIA-Mitarbeiter Dr. Hanco Jürgens koordiniert. Viele Studierende werden auch von Kollegen erreicht, die innerhalb des Bachelors Europese Studies Fächer zur Erwerbung der deutschen Sprache anbieten. Die DAAD-Lektoren Henning  Radke (bis 1. September) und Roswitha Dickens (ab 1. September) und die akademische Bildungskollegin Claudia Daiber (bis 1. September) unterrichteten auf diesem Gebiet mehrere Module.

Forschungsmitarbeiter Dr. Krijn Thijs gab im Auftrag des Fachbereichs Geschichte unter anderem Unterricht an Masterstudenten zum Thema 'Het Berlijn van de Muur'.

Dr. Mario Daniels ist seit dem 1. September 2020 beim DIA als neuer DAAD- Fachlektor tätig. Die ehemalige Fachlektorin Dr. Nicole Colin ist Professorin für Germanistik in Marseille/Aix-en-Provence und als Hochschullehrerin in Teilzeit beim DIA und an der UvA im Fachbereich 'Deutsche Literaturwissenschaften und Kultur der modernen Zeit’ tätig. Prof. Dr. Maarten Doorman bekleidet im Auftrag des DIA den besonderen DIA-Lehrstuhl 'Historische Kultur Deutschlands: Philosophie, Kunst und Literatur' an der Freien Universität von Amsterdam (VU).

Promovierende und Gastforscher*innen

Im Jahr 2020 finanzierte das DIA fünf verschiedene Promotionsprogramme. Alle Promovierenden waren beim Institut angestellt: zwei Forscher waren das ganze Jahr angestellt, eine Promovierende bis zum 1. September 2020. Zwei weitere starteten ab diesem Datum ihr Projekt.

Zwei Forschungsprojekte wurden im Jahr 2020 durch die UvA (AISSR und GSSS; Fachgruppe Politikwissenschaften) gematcht. Marieke Oprel und Afke Groen verteidigten im Jahr 2020 ihre Doktorarbeiten mit Erfolg. Die Promovierenden sind Mitglied des Graduiertenkolleg.

Im Jahr 2020 waren Marnix Krop (Den Haag) und Joachim  Umlauf (Lyon/Boekarest) als Fellows mit dem DIA verbunden. Felix Bohr (Göttingen),  Adam Knowles (Philadelphia) und Jazmine Contreras (Baltimore) sind Visiting Fellows. Contreras promovierte im Juli 2020 zum Thema ''We were all in the Resistance': Historical Memory of the Second World War and Holocaust in the Netherlands'. René Cuperus war im Jahr 2020 als Gastforscher am DIA tätig. Seit dem Sommer ist Dr. Thorsten Carstensen (Associate Professor Deutsche Literatur an der Indiana  University – Purdue University Indianapolis) als Gastforscher am Institut tätig.

Graduiertenkolleg

Master-Studierende in der letzten Phase ihres Studiums und Promovierende stehen im Mittelpunkt des Programmes des Graduiertenkolleg (GK), das die interdisziplinäre Forschung zum Thema Deutschland stimuliert und eine neue Generation von Akademiker*innen an die wissenschaftlichen Netzwerke und Themen in Deutschland heranführt.

Wegen der Pandemie und den damit einhergehenden Reise- und Kontaktbeschränkungen organisierte das DIA für das Graduiertenkolleg nur einzelne reguläre Aktivitäten. Im Herbst fanden zwei kleinere GK-Netzwerknachmittage online statt, um einen Austausch zwischen Deutschlandforschern beim DIA und in den Niederlanden zu ermöglichen.

Im Februar wurde die Veranstaltung 'Autobiographie und Exilliteratur' organisiert, bei der Prof. Dr. Nicole Colin (Marseille/Aix-en-Provence/UvA), Prof. Dr. Martina Wagner- Egelhaaf (Münster), Marleen Rensen (UvA) und Janina Meissner (UvA/Köln) vor 25 Teilnehmer*innen in Amsterdam sprachen.

Im Sommer wurde eine digitale internationale Veranstaltung mit dem DAAD und den Universitäten von Durham und Aberdeen organisiert, die sich vor allem an Masterstudierende richtete. Unsere DAAD-Sprachassistentin, Rike Laifer, organisierte diese gemeinsam mit dem Kollegen Jürgens über das Thema 'Gemeinschaft'. UvA-Studentin und ehemalige DIA-Mitarbeiterin Renske de Vries hielt einen Vortrag über 'Integrating Artists’  Communities After 1989/90 - The Case of the Akademie der Künste in Berlin'.

Im September fand die Amsterdam German Studies Lecture in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Amsterdam und der Genootschap Nederland Duitsland statt. Autor, Journalist und Literaturkritiker Jens Bisky sprach über sein Buch 'Berlin. Biographie  einer grossen Stadt'.

Andere Veranstaltungen wurden auf das Jahr 2021, oder später, verschoben.   

     

Abteilung Sekundarunterricht und Lehrerausbildung ('Bildungsabteilung')

Die Bildungsabteilung des DIA richtet sich in erster Linie an Lehrer*innen (in Ausbildung) und an Schüler*innen der Sekundarstufe.

Das DIA arbeitet innerhalb der Actiegroep Duits mit der Deutschen Botschaft in Den Haag, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer, dem Goethe-Institut Niederlande, dem Nuffic und der Zentralstelle für Auslandsschulwesen zusammen.

Die Abteilung organisiert Weiterbildungen, Kongresse und Veranstaltungen.  Sie entwickelt zudem Unterrichtsmaterial und Unterrichtskonzepte, wobei Wissen über Deutschland und grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Mittelpunkt stehen. Die Bildungsabteilung setzt sich für eine gute Position des Faches Deutsch in den Niederlanden ein.

Der Dag van de Duitse taal (Tag der deutschen Sprache) ist eine sichtbare Visitenkarte für das Fach Deutsch an Schulen und erhält viel Aufmerksamkeit in den Medien. Die 9. Ausgabe fand am 14. September 2020 statt.

Mehr als 150 Mach-mit!-Pakete wurden im März 2020 an Schulen geliefert und eingesetzt. Das digitale Quiz über deutschsprachige Literatur wurde 300 Mal in Schulen durchgeführt. Gemeinsam mit anderen DIA-Kolleginnen organisierte die Abteilung das Web-Event 'Brecht’s bezaubernder Buchsalon'. Zum Thema Literatur schrieb der Hochschullehrer Maarten Doorman (DIA/VU) einen Meinungsartikel in der Volkskrant. Im Jahr 2020 organisierte die Actiegroep zum dritten Mal die Wahl zum/zur Deutschlehrer*in des Jahres. Dieses Jahr gewann Marijke Verbree-Kruijs (Antoniuscollege, Gouda).

Seit Juni 2019 unterstützt die Bildungsabteilung das Programm 'Onbegrensd' (Unbegrenzt) des niederländischen Innenministeriums. Auf Jugendveranstaltungen im Bereich Kultur und Sport in der Grenzregion Niederlande-Deutschland informiert das DIA über die Bedeutung guter, wechselseitiger Sprachkenntnisse, wobei auch Möglichkeiten für ein Praktikum oder Studium im jeweils anderen Land aufgezeigt werden.

Weil ein Teil der Veranstaltungen und Besuche nicht stattfinden konnte, wurde ein Online-Quiz organisiert und eine neue Website ins Leben gerufen: austausch.nl. Die Präsentation der Website und die dazugehörige Kampagne wurden verschoben, weil es zurzeit weniger Möglichkeiten für einen (live) Austausch gibt.

Die Aktionsgruppe verbindet die Mach-mit!-Kampagne mit dem Programm 'Onbegrensd'. Das von Mercedes für das Schuljahr 2019-2020 gesponserte Mach-mit!-Mobil konnte ab März 2020 leider kaum unterwegs sein. Darum wurde das bestehende Unterrichtsmaterial erneuert und aktualisiert und wurden digitale Unterrichtseinheiten entwickelt.

Mit Unterstützung des Innenministeriums (BZK) und des Nuffic waren zwei Sprachassistentinnen (ausgebildet für den Bereich Deutsch als Fremdsprache) bis zum 1. Juli 2020 beim DIA angestellt und unterstützten beide Projekte.

Ab dem Schuljahr 2020/2021 ist das Thema 'Deutschland 1918-1991’ in das nationale Abschlussexamen des Faches Geschichte aufgenommen worden. In diesem Zusammenhang entwickelte die Abteilung (Web-)Material und Projekte. Das digitale Angebot wurde um fünf Videos erweitert, in denen Experten wie Jacco Pekelder (UU), Moritz Föllmer (UvA) und Hanco Jürgens (DIA) den Examensstoff den Schüler*innen erklären. Die Abteilung Academisch Onderwijs en Onderzoek und die Redaktion Duitslandweb arbeiteten zusammen an dem Lehrbuch 'Duitsland 1918-1991. Twintig vensters op een bewogen eeuw' (Verlag Boom).

Dem (zunehmenden) Lehrermangel im Fach Deutsch will das DIA mit der DIA-Akademie entgegenwirken. Das DIA bringt dabei beginnende Lehrer*innen miteinander in Kontakt und bietet ihnen ein durchgängiges Schulungsangebot, sodass sie motiviert bleiben.

Seit dem Sommer erhält das DIA zusätzliche Finanzmittel vom Bildungsministerium (OCW), um neue Impulse an unter anderem die DIA-Akademie geben zu können. Es wurden zwei digitale Sprachkurse für beginnende Lehrer*innen durchgeführt und ein Webinar 'Hoe maak ik een Programma van Toetsing en Afronding'. Auch die Aktivitäten zur Anwerbung deutscher Muttersprachler wurden weiterentwickelt. Die Website www.lehrerinholland.nl verzeichnete im Jahr 2020 6.159 Besucher*innen (Unique Visitors). Auch wurde untersucht, auf welchem Wege Geschichtslehrer*innen eine Unterrichtsgenehmigung in einem weiteren Fach erwerben könnten.

Um die Lehrerausbildungen inhaltlich zu bereichern, bietet die Abteilung, gemeinsam mit den Forschungsmitarbeiter*innen und dem Duitslandweb, Lehrveranstaltungen unter dem Titel Deutschland heute an. Im Jahr 2020 wurden fünf (digitale) Lehrveranstaltungen an folgenden Bildungseinrichtungen durchgeführt: NHL Stenden Hogeschool Leeuwarden, Fontys Hogeschool Tilburg, Hogeschool Driestar, Gouda und Hogeschool Utrecht (zweimal). Gastsprecher waren unter anderem NOS-Journalist  Wouter Meijer und Andreas Blühm (Direktor Groninger Museum). Durchschnittlich nahmen 20 Studenten an den Veranstaltungen teil.

Im Jahr 2020 arbeitete das DIA, gemeinsam mit dem Nuffic, an internationalem Bildungsmaterial, entwickelt vom Haus der Niederlande in Münster (Euregio-Projekt). Die Bildungsabteilung war als Teilnehmer für den Kongress 'Nationaal Congres Duits Commissie' angemeldet, der leider nicht stattfinden konnte. 2020 fand wieder der Wettbewerb 'Profielwerkstukprijs Duits' von Levende Talen statt. Dieser wurde digital an Lilou Obers überreicht (12. Klasse Gymnasium, De Nieuwste School in Tilburg).

Die Abteilung war im Schuljahr 2020/2021 auch an der Entwicklung des Moduls 'Einführung in die Literatur- und Kulturwissenschaft' (inleiding in de literatuur- en cultuurwetenschap) des Projekts  Alfa4all beteiligt. 

 

Öffentlichkeitsarbeit, Website und Veranstaltungen

Redaktion duitslandweb.nl

Das Duitslandweb ist ein Bestandteil der DIA-Website www.duitslandinstituut.nl. Die Website des Instituts fungiert als Plattform für Informationen über die Organisation selbst und als Plattform für Nachrichten und Wissenswertes über Deutschland. Sie macht die Stiftung auf diese Weise sichtbar und erkennbar als Kompetenzzentrum. Die Leser*innen werden auf ein und demselben Portal sowohl inhaltlich als auch praktisch bedient. Duitslandweb ist die wichtigste Informationsquelle im Internet zu den Themen 'Deutsche Gesellschaft und Politik' in niederländischer Sprache.

Die Hintergrundinformationen, Meinungen und Analysen auf der Website sorgen dafür, dass Niederländer*innen sich schnell in deutsche Themen vertiefen können. Darüber hinaus veröffentlicht die Redaktion täglich kurze Nachrichtenartikel und sorgt dafür, dass das häufig genutzte Nachschlagwerk auf dem neuesten Stand ist. Duitslandweb wählt bei den deutschen Nachrichten den für die Niederlande relevanten Betrachtungswinkel, wobei die Quellen hauptsächlich in deutscher Sprache sind.

Die Redaktion beobachtet zudem genau, wie in Deutschland bestimmte Themen behandelt werden. Neben den täglichen Kurznachrichten publizieren die Redakteure Hintergrundberichte und eigene Factsheets, Forschungen und Interviews (unter anderem mit Gästen und Referent*innen bei DIA-Veranstaltungen).

Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen in Deutschland und den Niederlanden, die großen Einfluss auf die deutsch-niederländischen Beziehungen und auf den Grenzverkehr hatten, stiegen die Besucherzahlen der Website auf ungekannte Höhen.

Erläuterungen zu Politik, Rechts-Extremismus und EU-Vorsitz Deutschland

Die Mitglieder der Redaktion berichteten im Jahr 2020 über den Rücktritt der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und lieferten Beiträge zu den Themen Rechtsextremismus und Fremdenhass. Auch gab es Artikel, die sich mit der Radikalisierung der Corona-Proteste befassten und mit dem deutschen EU-Vorsitz ab Juli 2020. In der Podcast-Serie Achtung Europa führte die Redaktion Gespräche mit dem ehemaligen EU-Vertreter (Permanent Vertegenwoordiger) Tom de Bruijn und mit dem Journalist Hans von der Burchard (POLITICO.nl).

Zusammenarbeit und Instituts-umfassender Einsatz von DIA-Kolleg*innen in Medien und Debatten

Im Jahr 2020 waren folgende Kolumnist*innen für Duitslandweb tätig: Britta Böhler (Rechtsanwältin, ehemalige Senatorin und Autorin), Carsten Brzeski (Ökonom, Kolumnist bei der Tageszeitung De Tijd), Ewout van der Knaap (Professor für Deutsche Literatur und Kultur an der Universität Utrecht), Jerker Spits (Germanist und Publizist) und Merlijn Schoonenboom (Autor, ehemaliger Korrespondent der Zeitung Volkskrant).

Iduna Paalman (Dichterin und Deutschlehrerin) arbeitete zu Beginn des Jahres 2020 noch für das Duitslandweb. Ingrid Bosman (De Twentsche Courant Tubantia) und Maaike Trimbach (Dagblad van het Noorden und Deutschlehrerin) fungierten ebenfalls als Journalistinnen und Autorinnen.

Die Redakteur*innen des Duitslandweb und andere Mitarbeiter*innen publizierten im Jahr 2020 regelmäßig Artikel in externen Medien und wurden häufig interviewt.

Öffentliches Programm zum Thema Deutschland und Europa 30 Jahre nach der Wiedervereinigung

Die Abteilung Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Konferenzen und Veranstaltungen organisiert Konferenzen, besondere Zusammenkünfte, Veranstaltungsreihen und Filmvorstellungen, die sich abwechselnd an verschiedene Zielgruppen richten – etwa an das akademische Netzwerk des DIA – oder an ein breites Publikum.

Im Oktober organisierte die Abteilung, zusammen mit der Deutschen Botschaft Den Haag und dem Goethe-Institut Amsterdam, die 'Lunch Talks: 30 years after German Unification'. DIA-Redakteurin Marja Verburg sprach am 6. Oktober mit der Bestsellerautorin Jana Hensel und Staatsrechtler Udo Di Fabio über die fragile Innere Einheit in  Deutschland. Am 8. Oktober sprach die Journalistin Sophie Derkzen mit Daniela Schwarzer (Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik), Historiker und Philosoph Luuk van Middelaar und Matthias Matthijs (Senior fellow for Europe beim Council on Foreign Relations und außerordentlicher Professor an der School of Advanced International Studies, Johns Hopkins University) über 'Duitsland en Europa, nieuwe uitdagingen in een multipolaire wereld'.

Die Abteilung wirkte auch an dem akademischen Programm und an 'Brechts bezaubernder Buchsalon' am Tag der deutschen Sprache (Dag van de Duitse taal) mit. Im Innenhof/Garten des DIA sprachen die Dichterin Iduna Paalman, Literaturkritiker Jens Bisky, Übersetzer Elbert Besaris und Singer-Songwriter Renee van Bavel über deutsche Literatur. Diese Nachmittagsveranstaltung konnte man live über Facebook und YouTube verfolgen. In den Sommermonaten entwickelten DIA-Kolleginnen eine neue Reihe, die 'DIA-Sprechstunde'. Die Abteilung produzierte vier Folgen zu Themen wie 'Deutschland in Europa', 'Die deutsche Sprache' und 'Berlin'. Über die sozialen Medien wurden im Vorfeld Fragen der Community zusammengetragen.

Digitale Projekte: Kulturelle Interoperabilität und ‘Duitsland in DIAloog’

Im Jahr 2020 wurde die Serie Duitsland in DIAloog in Form einer interaktiven YouTube- Sendung umgesetzt. Am 11. Juni organisierte die Abteilung eine Folge mit dem Thema 'Corona in Duitsland. Verrassende verschillen met Nederland'. Darin sprachen Arzt/Mikrobiologe Andreas Voss und Journalist Markus Pfalzgraf über die bemerkenswerten Unterschiede im Umgang mit dem Virus.

Am 13. November organisierte das DIA mit dem niederländischen Verteidigungsministerium (Ministerie van Defensie) und der Rijksuniversiteit Groningen das Symposium 'Culturele Interoperabiliteit' (Kulturelle Interoperabilität). Dieses Symposium untersuchte, was zivile und militärische Organisationen voneinander über deutsch-niederländische Zusammenarbeit lernen können. Hauptreferenten waren DIA-Direktor Ton Nijhuis, Doktorand Frederik Wermser und Generalleutnant Martin Wijnen.

Deutsches Kino

In der Filmreihe Deutsches Kino (die im Ketelhuis Amsterdam und im Filmhuis Lumen in Delft zu sehen ist) zeigte das DIA im Jahr 2020 sechs deutsche Filme, die zuvor noch nicht in den Niederlanden zu sehen waren. Deutsches Kino  wird in Zusammenarbeit mit beiden Filmtheatern und dem Goethe-Institut Niederlande organisiert. Wegen der Corona-Krise wurden vier Filmvorstellungen ins Jahr 2021 verschoben.

 

Duitslanddesk & Mobilitätsstipendien

DIA-Mobilitätsprogramm für Deutschland

Das Duitslanddesk wurde im Jahr 2013 gegründet, auf Initiative und mit der Unterstützung des DAAD und des niederländischen Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft (Ministerie van OCW). Das Desk stimuliert die Studien- und Forschungsmobilität in Richtung Deutschland.

Das Mobilitätsprogramm des DIA beinhaltet die Einrichtung eines Duitslanddesks, das an einer Image-Kampagne, Informationsangeboten, politischer Forschung und einem Stipendien-Programm arbeitet. Beim Duitslanddesk arbeiteten neben der Abteilungsleiterin Duitslanddesk und Mobilität auch ein DAAD-Lektor/Projektmitarbeiter Duitslanddesk und eine Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit. Bis August 2020 waren zwei Sprachassistentinnen (finanziert vom DAAD) am Desk tätig, danach noch eine Sprachassistentin.

Im Jahr 2020 arbeiteten fünf Praktikant*innen und Freiwillige beim Duitslanddesk.

Deutschland als Studienland in den Mittelpunkt stellen: mehr Online

Im Jahr 2020 wurde an einem neuen Kommunikationsstil für das Duitslanddesk gearbeitet, bei dem die Erfahrungen von niederländischen Studenten in Deutschland im Mittelpunkt stehen. Dies wurde über die sozialen Medien angeboten und ausgeführt. Die Präsentationen für Webinars und (digitale) Schulbesuche wurden diesbezüglich inhaltlich angepasst.

Das Duitslanddesk organisierte im Juni ein Webinar zum Thema 'Studieren in Deutschland', das aus einer Präsentation und "Speeddaten" mit erfahrenen Fachleuten in Breakout-Rooms bestand. Zudem hat das Desk drei Videos publiziert, in denen Student*innen mit Studienerfahrung in Deutschland interviewt wurden und ein Video über die fünf am häufigsten gemachten Fehler beim Anfragen eines DIA-Stipendiums. Zudem wurden zwei ausgewählte Stipendiat*innen vom Duitslanddesk bei der Aufnahme ihrer Erfahrungen in Deutschland auf Video begleitet. Dieses Material wurde im Jahr 2021 eingesetzt.

DIA-Stipendium: eingeschränkte Reisemöglichkeiten und ihre Konsequenzen

128 Student*innen und junge Forscher*innen reichten im Jahr 2020 einen Antrag für ein DIA- Stipendium ein (2019: 172). Die rückläufigen Zahlen bei den Anfragen waren vor allem im Wintersemester zu sehen. Dies ist vor allem der Corona-Pandemie zuzuschreiben und den damit einhergehenden Maßnahmen, die einen Austausch schwieriger bis unmöglich machten. Die Bewerbungen für das Sommersemester 2020 waren mit 70 Anfragen auf dem Stand vorangegangener Jahre.

DAAD-Stipendien und Sprachtest

Außer über das DIA-Stipendium hat das Desk auch niederländische Student*innen und Forscher*innen über alle Stipendien des DAAD informiert. Es gab fünf Bewerber*innen für die Hochschulsommerkurse.  Für das zweijährige DAAD-Stipendium für Masterstudierende wurden sieben Anfragen eingereicht und drei für das einjährige Forschungsstipendium. Es gab 71 Teilnehmer*innen bei den vom Desk bereit gestellten onSET-Tests des DAAD (mit deren Hilfe Schüler*innen und Student*innen das Niveau ihrer Sprachkenntnisse testen können).

Sprachstammtisch und Zusammenarbeit mit Alumni

Beim Sprachstammtisch können Deutschland-Interessierte auf Deutsch miteinander ins Gespräch kommen, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und ein Netzwerk aufzubauen. Im Jahr 2020 hat das Duitslanddesk zwei Sprachstammtische im CREA Café in Amsterdam organisiert. Ab März wurde diese Initiative online weitergeführt. Das Duitslanddesk organisierte in Zusammenarbeit mit dem Duitsland Alumni Netwerk (DAN) und dem Bachelor Duitslandstudies (UvA) einen monatlich stattfindenden Online-Sprachstammtisch mit unterschiedlichen Themen. Es gab einen Musikabend, ein Literaturpubquiz anlässlich des Tags der deutschen Sprache und einen 'Expertensprachstammtisch'. Die Online-Version erreichte mehr Menschen und ermöglichte es auch, Menschen aus verschiedenen Regionen zusammen zu bringen.

Weitere (online) Studien-Veranstaltungen, Schulbesuche und Online-Sprechstunde

Im Jahr 2020 war das Duitslanddesk aktiv an verschiedenen Online-Veranstaltungen beteiligt, bei denen Präsentationen angeboten wurden und Student*innen und Schüler*innen informiert wurden. Am 19. November veranstaltete das Duitslanddesk ein Webinar anlässlich der International Days, organisiert vom Studiekeuzelab, das als Ersatz für die 'BuitenlandBeurs' in der Veranstaltungshalle Jaarbeurs diente. Um ein persönliches Gespräch auch in Zeiten von Corona zu ermöglichen, bietet das Duitslanddesk eine Online- Sprechstunde an. Das Desk nahm zudem an der Webversion des Informationstages 'NXT LVL' für Schüler*innen in der Region  Apeldoorn teil. Nicht zuletzt organisierte das Duitslanddesk Online-Veranstaltungen für startende DIA-Stipendiat*innen um sie optimal zu informieren und den Kontakt untereinander und mit dem Duitslanddesk zu intensivieren.

Im Jahr 2020 besuchten die Studentenambassadeurs vom Desk (Student*innen, die zuvor Erfahrungen in Deutschland gesammelt haben und über dieses Programm mit dem DIA verbunden bleiben) vier weiterführende Schulen und eine Fachhochschule. Für Schüler*innen des Sint Ursula College in Hoorn wurde eine Online-Präsentation von unseren Studentenambassadeurs gezeigt, außerdem nahm ein Studentenambassadeur an der Online-Veranstaltung 'Achterhoek werkt' teil. Um eine bessere Vorbereitung auf die Schulbesuche zu ermöglichen, entwickelte das Desk Unterrichtsmaterial, welches sich jeweils inhaltlich mit einer deutschen Stadt beschäftigt. Die Lehrer*innen und ihre Klassen können sich schon vor dem Schulbesuch eines Studentenambassadeurs mit der jeweiligen Stadt, in der der Studentenambassadeur studiert hat, inhaltlich beschäftigen.  

Im Jahr 2020 wurden zwei Forschungen beim Duitslanddesk durchgeführt. Die erste beschäftigte sich mit den Zielen und der Motivation für Internationalisierung an niederländischen und deutschen Universitäten und welche Rolle die englische Sprache darin spielt; die zweite beschäftigte sich mit der Digitalisierung im Hochschulbereich seit der Corona-Krise und den Unterschieden zwischen den Niederlanden und Deutschland auf diesem Gebiet (Resultate werden im Jahr 2021 erwartet).


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